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Es wird immer deutlicher, dass der Klimawandel unsere Lebensgrundlagen verändert und den Alltag zunehmend bestimmt. Die Durchschnittstemperatur seit der industriellen Revolution ist weltweit schon um 1,28°C angestiegen. Dabei erfolgte die Hälfte des Anstiegs in den letzten 30 Jahren. In Deutschland ist die Durchschnittstemperatur seit 1881 sogar um 1,5°C gestiegen. In unserer Region war es im Jahr 2019 um 2°C wärmer als im Mittel von 1961-1990. Die mit Abstand größte Ursache des Temperaturanstiegs sind die von uns Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen. Durch die Erwärmung werden wir in Zukunft mit häufigeren und stärkeren Extremwetterereignissen zu kämpfen haben. Hitzewellen, Dürren, Waldbrände und Starkniederschläge werden immer häufiger und heftiger. Das haben wir in Schüttorf auch schon zu spüren bekommen, wenn wir an die Sommer der letzten Jahre zurückdenken, die von Trockenheit und großer Hitze geprägt waren.
KONKRET WOLLEN WIR FOLGENDE MAßNAHMEN FÜR DIE SAMTGEMEINDE SCHÜTTORF ERREICHEN:
Klimaschutz wird auch vor Ort gemacht. Wir wollen die Bandbreite unserer Möglichkeiten vor Ort ausschöpfen um einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
● Wir wollen ein integriertes Klimaschutzkonzept für die Samtgemeinde, damit wir zielgerichtet und koordiniert Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel ergreifen können. Darin sollen konkrete auf die Samtgemeinde Schüttorf passend zugeschnittene Maßnahmen aufgenommen werden.
● Um das Klimaschutzkonzept konsequent umzusetzen, weiterzuentwickeln und zu kontrollieren, bedarf es eines Klimaschutzmanagements. Idealerweise wird dafür eine eigene Stelle geschaffen. Für Klimaschutzmanager:innen können
Fördergelder beantragt werden.
● Wir wollen, dass Bürger:innen der Samtgemeinde bei der Modernisierung und energetischen Sanierung beraten und gefördert werden. Dämmung der Gebäude und der Einsatz von Wärmepumpen spielen dabei eine zentrale Rolle. Auch der
Umstieg auf „wirklich“ nachhaltige Stromversorgung ist wichtig. Wir streben auch die Etablierung eines Solarkatasters an, in dem die Bürger*innen erkennen können, ob die Dachflächen ihrer Gebäude für Photovoltaik geeignet sind.
● Beim Thema Photovoltaik soll die Samtgemeinde vorangehen und ihre eigenen Liegenschaften damit ausstatten. Neben dem positiven Signal an ihre Bürger*innen, vermindert es auch die laufenden Kosten für Strom in den gemeindeeigenen Gebäuden.
● Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, wollen wir den ÖPNV durch z.B. höhere Taktung, günstigere Preise und mehr Linien attraktiver gestalten und stärken. Außerdem wollen wir die Samtgemeinde fahrradfreundlicher aufstellen. Dazu
gehören auch Radschnellwege und mehr sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.
● Auch im Bereich der Landwirtschaft muss eine deutliche Minderung von Treibhausgasemissionen geschehen. Das geht aber nur durch Zusammenarbeit mit den Landwirten. Wir wollen ökologische Landwirtschaft stärker fördern und
unseren Bauern helfen, angemessene Preise für ihre Produkte zu erhalten. Dazu gehört z.B. den regionalen Absatz zu fördern und die Verbraucher:innen besser zu informieren.
● Die Anlage eines Klimawaldes ist ein guter Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel. Er würde in Zukunft nicht nur klimaschädliches Kohlendioxid speichern, sondern könnte auch als Ort der Erholung und des Zusammenkommens dienen.
FÜR DIE NATURNAHE GESTALTUNG VON GÄRTEN UND ÖFFENTLICHEN GRÜNFLÄCHEN
Die öffentlichen und privaten Grünflächen haben eine hohe Bedeutung für unsere heimischen Arten und für ein günstiges Klima innerhalb des bebauten Bereichs. Wir wollen, dass mit diesen Flächen sorgsam umgegangen wird.
● Öffentliche Grünflächen wollen wir möglichst naturnah gestalten, soweit das mit ihrer eigentlichen Zweckbestimmung vereinbar ist. Auf den Einsatz von Pestiziden und künstlichen Düngestoffen soll auf öffentlichen Grünflächen verzichtet werden.
● Entlang von innerörtlichen Straße und Gemeindeverbindungsstraßen sollen Blühstreifen angelegt werden.
● Die naturnahe Umgestaltung privater Gärten wollen wir fördern.
● In Neubaugebieten soll die Anlage von Schottergärten durch eine entsprechende Festsetzung im Bebauungsplan wirksam verhindert werden.
● Wir wollen darauf hinwirken, dass die Vorgabe der Niedersächsischen Bauordnung, wonach nicht bebaute Flächen begrünt werden müssen, auch umgesetzt wird.
● Regenwassernutzung für die Gartenbewässerung und weitere private Nutzungen wollen wir bürgerfreundlich und preiswert ermöglichen.
NUTZFLÄCHEN IM EIGENTUM VON STADT UND SAMTGEMEINDE
Die Stadt/Samtgemeinde Schüttorf ist auch außerhalb des bebauten Bereichs Eigentümerin landwirtschaftlicher Nutzflächen und Wald. Wir wollen, dass diese Flächen künftig so genutzt werden, dass sie in besonderer Weise dem Natur-, Arten- und Klimaschutz dienen.
● Wegraine sollen wieder verstärkt Rückzugsräume und Nahrungsflächen für unsere heimischen Tier- und Pflanzenarten sein. Deshalb wollen wir mehr Wegseitenräume im landwirtschaftlich genutzten Raum durch die Anlage von Blühstreifen (unter Verwendung von Regiosaatgut) in ihrer Funktion für den Naturhaushalt reaktivieren. Sie sollen künftig mit feldheckentypischen Gehölzen bepflanzt, der natürlichen Entwicklung überlassen oder mit mehrjährigen Blühpflanzen eingesät werden.
● In den Waldflächen im Eigentum der Kommune muss der Natur- und Klimaschutz Vorrang vor der Nutzung haben. Deshalb soll unser Wald sukzessive in einen naturnahen Mischwald mit hohem Totholzanteil umgebaut werden. Neuanpflanzungen sollen angepasst an die zu erwartenden Klimaveränderungen unter Verwendung von in Europa heimischen Baumarten vorgenommen werden.
● Wir treten dafür ein, dass sich Stadt und Samtgemeinde Schüttorf dem inzwischen 270 Städten, Gemeinden und Landkreisen starken bundesweiten Bündnis "Kommunen für Biologische Vielfalt“ anschließen.
● Naturnahe Landschaftselemente wie Hecken, Feldgehölze, Alleen, Baumreihen und Feldraine sind wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Wir wollen, dass sie als geschützte Landschaftsbestandteile unter Schutz gestellt
werden, um sie vor Zerstörung und erheblicher Beeinträchtigung zu schützen.
● Bauen auf der „Grünen Wiese“ zerstört den Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten. Vorrangig ist innerörtliche Verdichtung anzustreben. Eingriffe in den Naturhaushalt müssen vollständig kompensiert werden. Wir wollen für versiegelte Flächen vorrangig andere Flächen entsiegeln und für Baugebiete im Außenbereich grundsätzlich eine Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung durchsetzen.
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